einzufügen:
5. Rüden mit OI-Genotyp: Wt OI bzw. N / OI
6. Hündinnen mit OI-Genotyp: Wt OI bzw. N / OI
Übergangsregelung bis 31.06.2019 (Decktag): Um die genetischen Anlagen einer
leistungsstarken Hündin zu erhalten, kann mit dieser unter Berücksichtigung
der Zuchtvoraussetzungen ein (1) Wurf gezogen werden, wenn die Absicht besteht,
einen OI-freien Welpen für die Nachzucht zu behalten. Alle Welpen sind
vor Abgabe auf Trägerschaft des OI-Gens auf Kosten des Züchters zu testen.
Die Untersuchungsergebnisse sind dem Obmann für die Zucht zu melden.
Begründung:
In der Vergangenheit wurde viel über das Thema OI gesprochen. Seit neun Jahren ist bereits bekannt,
dass diese schwere Erbkrankheit beim Teckel aufgedeckt wurde. Der Einsatz eines OI-Rüden,
welcher 36 Nachkommen (alle bisher getesteten Nachkommen = OI-Träger) zeugte, rüttelte schon
so manchen wach. Wenn das nicht bekannt geworden wäre, würde der Rüde heute noch eingesetzt
werden. Da in dessen Umkreis, inzwischen auch bekannt, OI-Hündinnen stehen, wäre es eine Frage
der Zeit gewesen bis es zu einer Verpaarung und schlimmsten Falls zur Nottötung von Welpen
gekommen wäre. Was bisher immer noch fehlt ist eine klare Regelung. Der VJT hat seine Ideale
festgesetzt, Leistung und Gesundheit haben oberste Priorität. Letzteres versichern wir sogar mit
einem Gewährleistungszertifikat. Wer glaubt, OI ist eine reine DTK-Krankheit irrt oder verschließt
die Augen vor der Realität.
Zuchtziel eines jeden Jagdhundevereines ist es, dass nur mit gesunden, wesensfesten und leistungsstarken
Elterntieren gezüchtet werden darf. Dies tun bereits verantwortungsvolle Züchter unseres
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Vereins.
Ein Käufer, der in Unkenntnis einer konkreten OI-Trägerschaft einen Rüden kauft, diesen ausbildet
und später die Bedingungen für einen Deckrüden erfüllt, wird die bittere Erfahrung machen,
dass sein Rüde aufgrund einer gewissen Systemdiskriminierung nicht zum Einsatz kommen wird:
sofern der Züchter eine OI-Hündin hat, entfällt der Einsatz schon generell; ein Züchter, der eine
OI-freie Hündin hat, wird seine Zucht nicht mit einem vermeidbaren Gendefekt belasten. Dabei ging
stets wertvolles, erbgesundes Zuchtmaterial verlustig. Die Zuchtbasis im VJT wurde also künstlich
verkleinert. Für einen Zuchtverein, welcher ohnehin über einen geringen Genpool verfügt, fatal!
Aufgrund des Erbganges wäre es aber ohne Probleme möglich, innerhalb kürzester Zeit, auch die
Genträgerschaft zu vermeiden.
Wie eine Statistik zeigt, sind 50% eines Wurfes ebenso vom Gendefekt befallen, wenn ein Elterntier
OI-Genträger ist. Damit besteht die Gefahr, dass die Genträger weiter wachsen und innerhalb weniger
Jahre zu viele Genträger in die Zucht kommen wollen, insbesondere Hündinnen, wenn die Käufer
unbedingt mit ihrem Hund züchten wollen. Wir wären gezwungen, auf Deckrüden aus anderen
Vereinen zurückzugreifen, wenn im VJT nicht genügend zur Verfügung stehen, um die genetische
Vielfalt zu erhalten, was nicht im Sinne eines Vereins sein kann. Sofern ein Züchter einer OI-Hündin
einen geeigneten Deckrüden sucht, wird dies umso schwieriger, wenn weitere Parameter für einen
Deckrüden erfüllen sein sollen/ müssen: Haar, Größe, Ortsnähe und/ oder GP. Auch damit könnten
uns Züchter und leistungsstarke Zuchthündinnen verloren gehen.
Auszuschließen ist auch nicht, dass die Weiterzucht mit OI-Genträgern spätere Folgeschäden beim
Nachwuchs erzeugt. Bedenklich erscheint der Fall eines Rüden, der aufgrund der OI-Genträgerschaft
der Mutter selbst Genträger war und erst im Alter von über einem Jahr weitere körperliche