Der Teckel ist ein Allrounder
Bei der immer näher rückenden ASP werden auch immer mehr Drückjagden durchgeführt.
Da werden die Jäger und vor allem die wichtigen Jagdhelfer, die Hunde, an
manchen Tagen rar. Sicherlich habt auch ihr schon bei der einen oder anderen Drückjagd
absagen müssen, da ihr schon wo anders eingeladen wurdet. So ging es auch mir.
Und ich war gezwungen, meinen sonst nur zur Nachsuche geführten Hund Orma vom
Baalsee auch als Stöberhund einzusetzen. Ich war von ihrer im Vorfeld nicht geübten
Leistung beeindruckt. Meine größte Angst war, dass Sie den nächstbesten Bau annimmt,
da sie sonst keinen befahrenen Bau auslässt. Aber sie wusste, was ihre Aufgabe war und
stöberte den ganzen Bestand sauber durch und ignorierte alle Baue. Bei einer anderen
Drückjagd waren ausreichend Stöberhunde vorhanden. Aber es fehlten noch Nachsuchenhunde.
Und so konnte ich mit ihr erfolgreich über 1000m eine Schweißfährte ausarbeiten.
Das beschossene Stück hatte nur einen Streifschuss am Stich. So war die kurze
Nachsuche doch eine recht anspruchsvolle Arbeit, da Orma mehr nach der Fährte als
nach dem Schweiß suchen musste. Nach der Arbeit hatte ich sie zum Abreagieren auf
den Rückweg auf eine frische Fährte geschickt, die sie mir angezeigt hatte. Damit sie
sich ein wenig austoben konnte. Zu dem Zeitpunkt ging ich von einem Stück Schalenwild
aus. Als ihr Laut aber abrupt endete, wusste ich, dass es doch kein Schalenwild, sondern
ein Fuchs gewesen sein muss. Da in dem mir fremden Revier zum Glück ein Jagdkollege
und guter Freund dabei war, wusste er natürlich, wo die Fuchsbauten waren. Nachdem
wir den Bau entdeckten, in dem Orma lauthals arbeitete, konnte ich feststellen, dass es
nur ein Einröhrenbau war und der Fuchs nicht springen kann. Orma lässt nämlich keine
Füchse an sich vorbei. Ich versuchte nun, meinen Hund abzurufen. Leider erfolglos.
Ganz im Gegenteil, Orma wurde immer energischer und es war zu hören, dass sie sich
jetzt mit dem Fuchs festgebissen hatte. Das war der Punkt, wo ich mich entschloss,
einen Spaten zu holen. Als ich auf dem Weg zum Auto war, rief mein Jagdkollege mich
zurück, da der Fuchs rückwärts aus dem Bau zu kommen schien. Schnell rannte ich hin,
griff dem Fuchs an die Lunte und zog ihn langsam heraus. Nun sah ich auch Orma, die
sich mit dem Fuchs, Fang in Fang verbissen hatte. Da der Fuchs uns am Röhreneingang
gehört hatte, denke ich nicht, dass er freiwillig raus wollte. Eher bin ich der Meinung,
dass mein Hund den Fuchs rausgeschoben hatte. Eine echt beeindruckende Arbeit. Mein
Jagdfreund war begeistert. Er sagte, das hätte er nie geglaubt, wenn er es nicht mit
eigenen Augen gesehen hätte. Dass so ein kleiner Hund, der auf der Schweißfährte
ruhig und sicher arbeitete, mit so viel Kampfgeist den Fuchs aus seinem Bau bringt.
Zu erwähnen ist noch, dass der Fuchs nicht viel kleiner war als Orma selbst. Es erfüllt
mich natürlich mit Stolz, einen so vielseitig einsetzbaren Jagdhelfer führen zu dürfen. Da
merkt man die Herkunft des Zwingers „vom Baalsee“. Horst, Danke für die gute Zucht.
Waidmannsheil und Ho` Rüd´ Ho´. Georg Abram
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