Reisetipp
Das kleine Paulinzella
Paulinzella ist ein Ortsteil der Stadt Königsee im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt im zentralen
Thüringen und hat - am Bärenbach und Rottenbach gelegen - erstaunlich viel zu
bieten.
Die Geschichte des idyllisch gelegenen Paulinzella ist vor allem mit der Gründung des
Benediktinerinnenklosters Paulinzella verbunden. Heute ist dieser kleine Ort ein touristischer
Geheimtipp insbesondere für Wanderer und Erholungssuchende, die die großen
Tourismuszentren meiden wollen. Eine Vielzahl von Wander- und Radwegen, wie
der Thüringenweg oder der Klosterradweg laden zu ausgedehnten Wanderungen ein.
Das Kloster Paulinzella gehört zu den bedeutendsten romanischen Sakralbauten Mitteldeutschlands
und ist von beeindruckender Größe. Die Klosterkirche stammt aus dem 12.
Jahrhundert und ist als Ruine erhalten. In unmittelbarer Nachbarschaft der Ruine befindet
sich das Jagdschloss mit seinem Museum zur Kloster-, Forst- und Jagdgeschichte.
Es war im Besonderen die Jagd auf Auerhähne, die die Grafen von Schwarzburg in
Paulinzella verweilen und auf den Mauern des Abthauses 1620 im Renaissancestil das
Jagdschloss errichten ließen. Das heutige Museum ist klar gegliedert und mit zahlreichen
Exponaten versehen. Modelle, Präparate und Zeitdokumente erklären Details zum fürstlichen
Jagdvergnügen und der Bedeutung des Waldes. Auch der im fürstlichen Dienst
stehende Pionier der Forstwissenschaft und Schwiegervater des Dichters F. von Schiller,
Carl Christoph von Lengefeld, findet Berücksichtigung. Zum Schluss kommen die Freunde
des „Fichtenmopeds“ bei der räumlich getrennten Ausstellung „Vom Steinbeil bis zur
Motorsäge“ voll auf ihre Kosten. Die zu bestaunende große Sammlung an Motorsägen
jedweder Couleur bieten faszinierende Vergleichsmöglichkeiten der technischen Entwicklungsstufen
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in der Forstwirtschaft.