Page 18 - Jagd-Teckel III-2023
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Otto – oder was kost´ der Dackel
An einem grauen Novemberabend 2022 sitze ich an meinem Schreibtisch im
Fernsehzimmer und muss nun endlich den großen Papierstapel wegräumen,
der mittlerweile schon bedrohlich hoch in den PC - Bildschirm hineinragt. Das
unterste Papier, eine Rechnung für mein Parforcehorn, datiert aus dem Jahre
2005 – schrecklich wie die Zeit vergeht.
Als einer der obersten Ablagen fällt mir eine Tierarztrechnung für meinen Da-
ckel Otto in die Hände – es war die letzte Rechnung für ihn. Otto musste im
Sommer 2021 eingeschläfert werden.
Gewohnheitsmäßig nehme ich das Stück Papier und hefte es in den eigens für
Otto angelegten Ordner ab – jeder meiner Dackel hat seinen eigenen Ordner in
dem alle wichtigen Unterlagen zum Hund und wichtige Rechnungen abgelegt
sind. Ist ganz praktisch, wenn man etwas für den betroffenen Hund sucht. Ganz
schön dick geworden ist die Ansammlung von Rechnungen in gut zwölf Jahren.
Ich fange an im Ordner zu blättern und es kommt mir die gelegentlich mit Jä-
gern geführte Diskussion in den Sinn, was denn ein Hund pro Jahr oder gar in
seinem gesamten Leben wohl kostet. Die Schätzungen gingen von unrealisti-
schen 3000,- Euro bis zu 15.000,- Euro - so genau wusste es eigentlich keiner.
Wer - außer mir - hebt schon alle Rechnungen auf? Ich beschließe also, mir
heute Abend die Mühe zu machen, alle Rechnungen von Otto zu addieren um
einmal zu sehen, was der Bursche mich in etwa gekostet hat.
Ganz hinten fange ich an zu blättern und finde als Erstes den Welpenkaufver-
trag. Damals in 2009 bekam man einen Dackel aus sehr gutem jagdlichem
Zwinger für schlappe 650,- Euro. Heute höre ich von Preisen bis zu 1500,- Euro
für einen Dackel. Die hohen Energiekosten müssen sich offensichtlich gewaltig
auf die Dackelpreise ausgewirkt haben.
Die Erstausstattung für Otto – es war damals mein erster Dackel – also Hun-
dehütte, kleiner Auslauf, Kissen, Spielzeug, Transportbox, Impfungen, Leinen,
Halsungen, Chip, Hundesteuer usw. schlugen noch einmal mit etwa 800,- € zu
Buche. Die Jahre 2010 bis 2011 gestalteten sich kostenmäßig gesehen eher
unauffällig; es waren dies allerdings auch die letzten preiswerten Jahre.
Ich blättere weiter in den vielen Papieren im Ordner und habe bald die Rech-
nung für eine Warnweste mit GPS-Tasche in der Hand. Die Rechnung stammte
aus dem November 2012- fast exakt 10 Jahre her. Ich erinnere mich noch
genau an diese Warnweste – obwohl ich sie nur 1 - mal in der Hand hatte -
nämlich an dem Tag als ich sie Otto das erste und gleichzeitig letzte Mal anzog.
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