Das „infektiöse Welpensterben“
mit Antikörpern von genesenen oder geimpften Tieren ist möglich. Paraimmunitätsinducer
können versucht werden. Es gibt keine zugelassenen antiviralen
Medikamente. Symptomatische Therapien umfassen Infusionen und Antibiotika
zur Verhinderung von Sekundärinfektionen.
Vorbeuge:
Diese erfolgt durch Zwingerhygiene und Impfung der Muttertiere. Die allgemeine
Zuchthygiene umfasst die Ernährung, Parasitenvorbeuge und die Verwendung
gesunder und gegen Staupe, Hepatitis, Leptospirose und Parvovirose
geimpfter Zuchttiere. Das Virus ist hitzeempfindlich und es kann mit üblichen
Desinfektionsmitteln wirksam beseitigt werden.
Die spezielle Zuchthygiene umfasst eine ruhige, warme, saubere Wurfbox und
das Verhindern oder Minimieren von Kontakten zu anderen Hunden des Zwingers
in den ersten 2 Lebenswochen. Letzteres ist so wichtig, weil scheinbar
gesunde Hunde Herpesvirusträger sein können und daher zeitweise trotzdem
Virus ausscheiden können.
Imfpung:
Es ist ein Impfstoff (Eurican Herpes 205) mit inaktiviertem Virusantigen zugelassen.
Die Impfung von gefährdeten Hündinnen kann erfolgreich die Infektionsrate
senken und versorgt die Welpen in den ersten Lebenstagen über das
Kolostrum mit maternalen Antikörpern.
Die Impfung muss zu Beginn der Läufigkeit (1-2 Wochen vor Deckakt) für den
Schutz in der Gebärmutter und 1-2 Wochen vor erwarteten Wurftermin (für
ausreichend Antikörper im Kolostrum) erfolgen. Sowohl nach der Impfung (wie
auch nach überstandener Infektion) erreichen die gebildeten Antikörper einen
Höhepunkt und fallen dann wieder bis unter die Nachweisgrenze ab. Die Impfung
muss für jede neue Trächtigkeit wiederholt werden. Eine Impfung des
Deckrüden ist möglich, aber schützt eben nur zeitweise vor Virusausscheidung
und ist daher nicht üblich. Ein Antikörpertest vor einer Impfung ist nicht nötig,
es können latent infizierte (also gesunde Virusträger) geimpft werden.
Abschließend ist anzumerken, dass die Häufigkeit dieser Infektion sowohl überschätzt,
als auch unterschätzt wird. Welpenverluste in den ersten Lebenstagen
können weitere infektiöse - insbesondere bakterielle- und verschiedene physiologische,
angeborene, genetische, umweltbedingte und verhaltensbedingte
Ursachen haben. Ein Erfahrungsaustausch unter den Züchtern und ein vertrauensvolles
Verhältnis zum betreuenden Tierarzt können sicher einen wertvollen
Beitrag für eine erfolgreiche und gesunde Teckelzucht leisten.
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Dr. Regina Fengler