Das „infektiöse Welpensterben“
Dieses hundespezifische Canine Herpes Virus (CHV 1) wird hauptsächlich durch
Nasensekrete, aber auch beim Deckakt und intrauterin übertragen. Eine Infektion
der Hunde liegt zwischen 30% in der allgemeinen Hundepopulation und bis
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100% in größeren Zwingeranlagen.
Das Virus benötigt niedrige Temperaturen (34 -35Grad) zu seiner Vermehrung.
Das ist der Grund, weshalb es für Welpen eine tödliche Gefahr darstellt, da
deren Körpertemperatur in den ersten 3 Lebenswochen zwischen 34-37,5 Grad
liegt. Bei älteren Welpen und ausgewachsenen Hunden verläuft die Infektion
meist unbemerkt oder mit leichten Symptomen der oberen Atemwege oder
Bindehautentzündung. Es kann selten zu Bläschenausschlag im Scheidenbereich
bei der Hündin bzw. beim Rüden an der Penisspitze kommen. Eine überstandene
Infektion führt zu lebenslanger Trägerschaft, die durch Streß- oder
Immunsupression aufflammen kann und zu erneuter zeitweiser Virusausscheidung
führt. Eine Infektion in der Gebärmutter ist möglich und kann Fruchtresorption
(„leerbleiben“) und Aborte verursachen.
Infektionsgeschehen beim Neugeborenen:
Die Welpen können über Sekrete während des Geburtsvorganges oder durch
Abschlecken, über die Milch und auch von Welpe zu Welpe infiziert werden.
Über die Schleimhäute dringt das Virus in den Körper ein und wird über die
Blutbahn gestreut. Die Zeit von Infektion bis Ausbruch der Erkrankung beträgt
5-6 Tage. Der typische Zeitraum für den Ausbruch ist die erste Lebenswoche,
gestreut 3.-14. Lebenstag. Die Herpesinfektion verläuft dann schnell fortschreitend
und tödlich.
Erkrankungssymptome:
Plötzlichen Todesfällen geht nicht selten ein Aufweinen des betroffenen Welpen
zuvor. Typischerweise finden sich Saugunlust und ein schmerzhafter Bauch.
Erbrechen, Würgen, Wimmern, Durchfall und auch punktförmige Blutungen
auf den Schleimhäuten werden beobachtet. Eine Diagnose auf Herpes canis ist
auf Grund des Zeitpunktes (1. Lebenwoche), des Auftretens akuter Todesfälle,
mehrere Welpen oder ganzer Wurf betroffen und durch Obduktion und PCR
(Virusnachweis) aus verstorbenen Welpen möglich.
Behandlungsversuch:
Im Moment des Auftretens der ersten Krankheitszeichen hat sich das Virus bereits
in den inneren Organen des Welpen vermehrt und trotz Behandlung gibt
es kaum Chancen zu überleben. Die kurzzeitige Erhöhung der Temperatur in der
Box und damit die Erhöhung der Körpertemperatur der Welpen hin zu 38 Grad
kann die Virusvermehrung ausbremsen. Die Gabe von Kolostrum oder Serum