
Die Trächtigkeit
Spätestens in der letzten Woche vor dem errechneten Geburtstermin sollte regelmäßig
mit dem Fieberthermometer die Körpertemperatur kontrolliert werden.
Bei ca. 80 % der Hündinnen kommt es 24-36 Stunden vor dem Einsetzen
der Wehen zu einem leichten Temperaturabfall auf 37°-38°C. Mit dem Einsetzen
der Eröffnungswehen steigt sie allmählich wieder an, um nach der Geburt wieder
ihre ursprüngliche Höhe zu erreichen. Desweiteren wird manchmal bereits
Milch im Gesäuge produziert. Das Verhalten der Hündin ändert sich kurz vor
der Geburt. Sie wird unruhig und schleppt mitunter Kissen und Decken in ihre
Wurfkiste, um sich ihr Nest zu bauen.
Die letzten Tage erhält die Mutterhündin nur wenig, aber leicht verdauliche Nahrung
wie Hühnchenfleisch und Reis, um einer Überladung des Darmes und einer
Verstopfung entgegenzuwirken. In den letzten Stunden vor der Geburt verweigert
die Hündin gewöhnlich die Nahrungsaufnahme. Der im Gebärmuttermund
befindliche Schleimpfropf beginnt sich zu lösen, der Muttermund öffnet sich und
aus der Scheide entleert sich ein zähflüssiger, glasklarer Schleim.
Die Geburt soll nach Möglichkeit am gewohnten Liegeplatz, möglichst in einer
auf die Bedürfnisse der Hündin gebauten Wurfkiste und in der ihr vertrauten
Umgebung erfolgen. Veränderungen der Lebensgewohnheiten können zu einer
Beunruhigung und Verängstigung und damit zu Komplikationen führen. Sobald
der Geburtsvorgang beginnt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und die Hündin
ggf. zu unterstützen.
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Bettina Weinreich
Eine Hündin mit einem zu erwartenden Wurf von 8-9 Welpen vier Tage vor dem errechneten Termin.