Page 38 - Jagd-Teckel II-2025
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Neues zu Bandscheibenvorfällen
„Genetische Schutzschilde gegen frühe Bandscheibendegeneration:
Auf der Suche nach den Protektorgenen beim Dackel“
Der VDH ist gerade dabei, mit der TU in Hannover eine Studie zu entwickeln,
bei der der DTK und der VJT im Boot sind.
Hypothese: Verkalkungen in den Bandscheiben sind prädisponierend für das
Eintreten eines Bandscheibenvorfalls. Welche Faktoren zu einer Kalzifizierung
führen und deren Ausmaß bestimmen, ist nicht bekannt. Der Studie liegt die
Hypothese zugrunde, dass äußere und genetische Faktoren zusammenwirken,
wobei sowohl schädliche als auch protektive Effekte auftreten können. Die in
Hunden der verschiedenen Teckelrassen gegebenen, sehr hohen Allel-Frequen-
zen, der als Risikofaktor geltenden FGF4 legen nahe, dass in diesen Rassen ent-
weder andere Prädispositionen dominieren oder die Beteiligung der FGF4ins12-
Variante durch andere Gene, zumindest teilweise, kompensiert werden kann.
Die Studie zielt darauf ab, in einem ersten Schritt an einer zu bestimmenden
Anzahl Tieren anhand von klinischen und molekulargenetischen Untersuchun-
gen die verschiedenen Faktoren einzugrenzen. Im Anschluss sollen ausgewähl-
te Tiere durch Gesamtgenomuntersuchungen auf Kandidaten für ‚Schutzgene‘
bzw. andere, bisher unbekannte, genetische Risikofaktoren untersucht werden.
Forschungsziele:
1. Erfassung morphologischer Parameter der Dackelpopulation in Deutsch-
land. Als Grundlage für weiterführende Analysen zu möglichen Korrelatio-
nen zwischen Morphologie und genetischen Faktoren
2. Genetische Charakterisierung der von DTK- und VJT- Züchtern gemäß Stan-
dard 148 FCI gezüchteten Teckel an den bekannten Risikofaktoren. Durch
die Untersuchung der genetischen Strukturen sollen Zusammenhänge zwi-
schen den identifizierten Genvarianten und klinisch-morphologischen Phä-
notypen aufgezeigt werden.
3. Identifikation potenzieller protektiver genetischer Faktoren: Die bei Dackeln
fast schon fixierte Genotyp-Ausstattung mit reinerbig CDDY und reinerbig
CDPA impliziert, dass diese Varianten nicht wie bei anderen Rassen wirken.
Deshalb soll neben der Analyse prädisponierender genetischer Marker das
Genom auf das Vorhandensein potenzieller Protektorgene untersucht wer-
den. Ziel ist es, genetische Variationen zu identifizieren, die möglicherweise
einen protektiven Effekt auf die Wirbelsäulengesundheit haben und das
Fortschreiten oder die Entstehung einer frühzeitigen Bandscheibendege-
neration beeinflussen könnten. Diese Erkenntnisse könnten langfristig zur
Entwicklung genetischer Selektionsstrategien beitragen, um das Risiko de-
generativer Erkrankungen innerhalb der Dackelpopulation zu reduzieren.
Sobald die Studie steht und der Ablauf geklärt ist, werden die VJT Mitglieder
direkt über die weitere Vorgehensweise informiert.
Obmann für die Zucht Bernd Zügel
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